Aktueller Preis
0.1071 €/kWh
07:00 - 08:00
Mindestpreis
0.0411 €/kWh
13:00 - 14:00
Durchschnittlicher Preis
0.1055 €/kWh
00:00 - 24:00
Maximaler Preis
0.2607 €/kWh
20:00 - 21:00

Strompreise - Ungarn

Diese Tabelle/dieses Diagramm zeigt die Preise der HUPX Spotbörse für die Gebotszone Ungarn im Day-Ahead-Markt, angegeben in lokaler Zeit (Europe/Budapest)
Zeitraum €/kWh
00:00 - 01:00 0.0985
01:00 - 02:00 0.0899
02:00 - 03:00 0.0790
03:00 - 04:00 0.0789
04:00 - 05:00 0.0809
05:00 - 06:00 0.0909
06:00 - 07:00 0.1039
07:00 - 08:00 0.1071
08:00 - 09:00 0.1049
09:00 - 10:00 0.0905
10:00 - 11:00 0.0751
11:00 - 12:00 0.0574
12:00 - 13:00 0.0422
13:00 - 14:00 0.0411
14:00 - 15:00 0.0561
15:00 - 16:00 0.0724
16:00 - 17:00 0.0950
17:00 - 18:00 0.1180
18:00 - 19:00 0.1506
19:00 - 20:00 0.2050
20:00 - 21:00 0.2607
21:00 - 22:00 0.1770
22:00 - 23:00 0.1384
23:00 - 00:00 0.1198


🔌 Ungarns Strommarkt: Ein Wendepunkt für erneuerbare Energien und smarte Tarife

In den letzten Jahren hat sich der ungarische Strommarkt stark gewandelt. Zwischen 2023 und 2025 erlebte das Land einen rasanten Ausbau der Solarenergie, Vorbereitungen für dynamische Stromtarife und große Veränderungen bei der Energieversorgung der Verbraucher. Ob Sie ein Hausbesitzer mit Interesse an Solarpanels sind, ein Unternehmen mit Energiekosten oder einfach neugierig auf Ungarns Energiezukunft – hier ist, was Sie wissen müssen.


🇭🇺 Was treibt Ungarn an? Atomkraft führt, Solar boomt

Ungarns Energiemix stützt sich traditionell stark auf Kernenergie, insbesondere auf das Kernkraftwerk Paks, das 2023 etwa 45 % des Stroms lieferte. Erdgas liegt mit einem Anteil von rund 25–30 % an zweiter Stelle, während Kohle stark zurückgeht – ihr Anteil sank unter 5 %, und das Kohlekraftwerk Mátra wird bis 2025 abgeschaltet.

Die eigentliche Erfolgsgeschichte ist jedoch die Solarenergie. Ungarn erreichte einen Rekordzubau – über 5,8 GW bis 2023 und voraussichtlich mehr als 7,5 GW bis 2025. Das bedeutet, dass fast ein Fünftel des Stroms in Ungarn mittlerweile aus Sonnenenergie stammt. Windkraft liegt aufgrund strenger Vorschriften weiterhin unter 2 %, aber neue Regelungen schaffen nun Raum für künftige Projekte.

☀️ Erneuerbare steigen (und fordern das Netz heraus)

Der Solarboom wurde durch großzügige staatliche Förderungen wie die KÁT-Festpreisvergütung (40,34 HUF/kWh) und Auktionen im Rahmen des METÁR-Systems angekurbelt. Besonders beliebt ist Photovoltaik auf Dächern – bis 2023 hatten über 250.000 Haushalte Anlagen installiert.

Doch dieses schnelle Wachstum verlief nicht ohne Probleme. 2022 setzte Ungarn vorübergehend neue Netzanschlüsse für Dachanlagen aus Kapazitätsgründen aus. Um das zu beheben, startete die Regierung das Solar-Plus-Programm zur Förderung von Batteriespeichern und begann mit dem Netzausbau.

Wind- und Biomasse spielen kleinere Rollen, Geothermie wird hauptsächlich zum Heizen genutzt. Doch gemeinsam verändern die erneuerbaren Energien die Energiezukunft Ungarns – mit dem Ziel eines 90 % CO₂-neutralen Strommixes bis 2030.


💸 Wie entstehen Strompreise in Ungarn?

Für Haushalte sind die Strompreise dank staatlicher Maßnahmen weiterhin sehr günstig. Ungarn setzt auf ein zweistufiges reguliertes Preisdeckelmodell:

  • 36 HUF/kWh für Verbrauch bis 2.523 kWh/Jahr
  • 70,1 HUF/kWh oberhalb dieser Grenze

Dadurch gehören ungarische Stromrechnungen zu den niedrigsten in der EU, selbst nach der Energiekrise 2022.

Eine typische Rechnung umfasst:

  • Energiepreis: stark subventioniert
  • Netzentgelte: etwa 65 % der Gesamtkosten
  • Mehrwertsteuer: 27 %

Für Unternehmen gelten marktorientierte Preise. Industrielle Verbraucher erlebten 2022 Preisspitzen, die auch 2023–2024 hoch blieben. Große Unternehmen zahlen oft 40–60 HUF/kWh, abhängig von Vertrag und Marktlage.


⏱️ Der Aufstieg dynamischer und zeitbasierter Tarife

Obwohl die meisten Haushalte noch Pauschaltarife nutzen, gibt es in Ungarn seit Langem zeitbasierte Optionen wie:

  • Tarif A2: Tages-/Nachtstrom
  • Tarif B: „Nur-Nacht“-Strom für Boiler (nur 23,16 HUF/kWh)
  • Tarif H: Günstiger Winterstrom für Wärmepumpen

Jetzt bereitet sich Ungarn auf echtzeitbasierte dynamische Tarife vor. Ab 2025 (gemäß EU-Vorgaben) können Haushalte mit Smart Metern stündliche Tarife wählen, bei denen sich der Preis nach dem Großhandelsmarkt richtet. Das bedeutet günstigere Preise bei viel Solarstrom und höhere Kosten bei Netzbelastung – ideal für smarte Geräte und E-Auto-Ladung.


⚡ Wer bietet diese Tarife an?

Die beiden Hauptakteure sind:

  • MVM Next – Der staatliche Versorger Ungarns und Hauptanbieter für Privathaushalte. Bietet alle festen Zeitnutzungstarife an und startet 2025 mit dynamischer Preisgestaltung.

  • E.ON Hungária – Versorgt Westungarn, bietet dieselben regulierten Tarife und bereitet sich auf dynamische Angebote laut EU-Vorgaben vor.

Weitere Anbieter wie ALTEO und MET Hungary bedienen Geschäftskunden und bieten bereits spotpreisgebundene oder zeitabhängige Verträge an.


🔮 Wie geht es weiter?

Der ungarische Strommarkt bewegt sich in Richtung Flexibilität, Nachhaltigkeit und intelligenter Nutzung. Wichtige Trends sind:

  • Smart Meter für dynamische Preisgestaltung
  • Energiespeicher als notwendige Ergänzung zur Solarenergie
  • E-Auto-freundliche Tarife im Aufwind
  • Mehr Netzstabilität für die Integration erneuerbarer Energien

Das große Ganze? Ab 2025 werden ungarische Verbraucher mehr Kontrolle und Verantwortung darüber haben, wann und wie sie Strom nutzen – ein Wandel hin zu intelligenter, kostensparender Nutzung.